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- Zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 22. Oktober 2020 08:02
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Malawisee Aquarium "Uferzone"
Ein Beckenbeispiel der besonderen Art, zeigt die Gestaltung der Uferzone.
Dieses Becken ist ein Biotop-Aquarium, welches die vegetative Uferzone des Malawisees mit Röhricht und den dort lebenden Cichliden, wiedergibt. Die Besonderheit dieses Beckens ist, das bewusst versucht wurde, nicht nur strukturell sondern auch in Bezug auf die Flora, einer typischen Ufer- und Sumpfumgebung zu entsprechen.
Mittels emers gedeihenden Pflanzen wie Schilf respektive Rohrkolben und einer afrikanischen Schwertlilien-Art werden die klassischen Grenzen des Aquariums gesprengt und das Biotop fügt sich nahtlos in den Wohnraum ein. Abgerundet wird dieser "offene" Lebensraum durch über dem Becken platzierte und ins Wasser wurzelnde Ufer-Pflanzen, welche entlang von Seen und Flussläufen gedeihen.
Der Bodengrund soll bewusst dunkel (beige oder braun) gehalten werden.
Hellere Farben (weiss z.b.) reflektieren das Licht der Beleuchtung entsprechend stark, während dunklere Farben Licht eher absorbieren. Auf diese Weise kann ein natürlicher Lebensraum optimaler nachgestaltet werden.Unsere Fische haben das instinktive Empfinden, dass hell "OBEN" und dunkel "UNTEN" ist.
Wenn wir dieses Wissen also nach bestem Gewissen umsetzen, können wir Stress Situationen für unsere Tiere weitgehenst vorbeugen.
Bilder oben, Eindrücke von diesem Becken
Pflanzen im Wasser (emers)
Typha augustifolia (schmalblättriger Rohrkolben)
Aristea ... (afrikanische Schwertlilie - genaue Bezeichnung folgt)
Ufer-Pflanzen
Cyperus alternifolius flabelliformis (afrikanisches Zyperngras)
Cyperus papyrus (gemeiner Papyrus)
Info:
Aufgrund der starken Verwurzelung (Vermehrung) und der dadurch entstehenden Beeinträchtigung eines lockeren Bodengrundes, wird Schilf respektive Rohrkolben grundsätzlich nicht für die Aquaristik empfohlen.
In grossen Becken und bei entsprechend regulierender Pflege, stellt diese Pflanze aber im Sinne von Biotop-Aquarien eine echte Bereicherung dar. Gerade das natürliche Biotop meiner Sandcichliden und Jäger (Räuber) wird durch kilometerlange Schilfgürtel gerändert.
Mein Becken orientiert sich an der vegetativen Uferzone des Malawisees. Wichtig für die Besetzung meines Beckens war mir vor allem die Gruppenhaltung bei den "Schwarm-Jägern", sowie die Haremshaltung bei den eher einzelgängerisch lebenden Räubern. Einerseits zeigen die Tiere in grösseren Gruppen Ihr natürliches Verhalten viel eher und andererseits wirken schöne grosse Gruppen für den Betrachter viel satter.
1/2 Dimidiochromis compressiceps
1/2 Mylochromis gracilis ( Sciaenochromis gracilis )
1/2 Sciaenochromis fryeri
Diese Arten leben hier in 200 x 80 x 80 = 1280 Liter
Hinweis:
Grundsätzlich wird der Kiwinge für Becken ab 1000 Liter und einer Mindestkantenlänge von 300 Zentimeter empfohlen.
Bei meinen Tieren handelt es sich noch um Jungtiere, welche durch einen Zufall in meinen Besitz gelangt sind. Sobald die Tiere die kritische Grösse erreicht haben, werden sie entweder in mein geplantes Grossbecken, oder aber in ein durch mich betreutes öffentliches 8000-Liter-Showbecken umziehen.
Der Malawisee bietet in vielerlei Hinsicht eine große Vielfalt der Gestaltung und Möglichkeiten sich mit dieser Sparte auseinander zu setzen, dabei ist die "naturnahe" Gestaltung immer ein Aspekt den man selbst um setzen sollte.
Dieses Malawisee Beckenbeispiel zeigt dies in einer besonderen Art.
Autor:Silvan Hönlimann
Bilder:Silvan Hörnlimann