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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 05. Juli 2019 09:05
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Afrikas Lake Malawi Beckenbeispiel
Eine Kulisse in einem Aquarium von 220 cm Länge bildet den Rahmen, mit Cichliden des Malawisee.
Das Aquarium
220 cm lang x 50 cm tief x 60 cm hoch
Stoß und Wulst verklebt, 10 mm Floatglas mit 2 Querstreben - 20 cm lang.
DER SAND
Der Bodengrund simuliert eine Dekantation, die sicherlich auch so im Malawisee vorkommen (kann) !
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Die Idee dazu, wie in der Natur sich Steine über Jahrmillionen durch das Wasser langsam auflösen und dabei das Sediment hervor bringen, so ist dies hier im Becken gedacht, dazu eine Anpassung der Rückwand, Module und Steine welche im gleichem Farbton das gesamte Becken durchsetzen.
Dazu wurde Sand in der Körnung 0,4 - 0,8 mm gewählt !
Die Farbe des Bodengrundes ist ein Mix aus beige und schwarz, 3 cm hoch, im Becken liegen ca. 45 kg.
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Zu jeweils 2 Teilen beige und einem Teil schwarz abgemischt, so kommt die jetzige Farbe zustande.Diverse Plätze wurden geschaffen, die es den beiden Jäger Arten erlaubt Sandmulden zu schaffen die zur Paarung benutzt werden können.Flache Steine und eine Steinplatte dienen vor allem dem Protomelas taeniolatus zur Balz, diese Basaltsteinplatte liegt im rechten Teil des Beckens, für die Labidochromis caeruelus yellow "Kakusa" gibt angrenzend ein Spalten und Höhlensystem, welches auch für die Sciaenochromis fryeri nutzbar ist, hierbei ist die Höhe des gebauten Hang ca. 35 cm und fällt vorallem nach rechts weich ab, und gleitet über die Steinplatte über.
Die Module welche teilweise im Sand liegen in verschiedenen Größen auch hohl, dienen zum Unterschlupf für die Buntbarsche und Welse.In der Mitte hinter dem G-Modul von Rock Zolid wurde eine 80 cm lange Sandfläche für die Stigmatochromis melanchros (Tolae) angelegt, welche als Paarungsplatz dienen soll.Gleichzeitig wurden durch verschiedene Felsformationen Sichtschutz geschaffen wobei alles in einander überläuft.
PFLANZLOSES BECKEN
Da im direktem Lebensraum von meinem Besatz, eigentlich keine Pflanzen vorhanden sind, wurden auch keine ins Becken gesetzt.
Der Malawisee wird teilweise durch große Vallisnerienbänke durch zogen.
Hinweis
Sicherlich besteht die Möglichkeit ein Malawi-Aquarium auch mit Pflanzen zu besetzen, allerdings empfinde ich dies als absolut unwichtig, in den meisten Regionen des Malawisees und vorallem da wo viele von den Buntbarschen leben wie in der Felszone oder in den Übergangszonen sind so gut wie keine Pflanzen vorhanden.
Malawi-Aquarien zeichnen sich vorallem durch die Dekoration der Steinlandschaft aus, und auch ich habe hier mein Augenmerk bei der Gestaltung angesetzt.
DEKORATIONSMATERALIEN
1 Steinnachbildung (ca. 35 cm hoch/ 30 cm tief / 35 cm breit) GEWICHT ca. 5-6 kg
3 Module in verschiedenen Größen aus Polyester Kunst Harz
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(Hohl und als Verstecke nutzbar)
1 Basaltplatte (50 cm lang / 3 cm hoch) GEWICHT ca. 3,5 kg
4 Basaltsteine (Unterschiedliche Größen) Gesamtgewicht ca. 12 kg
2 Rockzolid Module (H-Modul 82x29x30) und (G-Modul 64x26x18)
RÜCKWAND
Bestehend aus 3 Teilen von Ekol, Modell Rock
Farbe ist gräulich/braun, das Steinmotiv weist eine maximale Tiefe von 14 cm auf, das Motiv ist ROCK, dazu sind sowohl eckige Steine als auch runde Steine eingearbeitet.
DIE IDEE DAHINTER
Ein steiler Abhang der in eine Fels-Übergangszone verschmelzen tut, dazu dementsprechend der Besatz und das Ambiente waren diesmal die Gedanken zu diesem Becken.
Die linke Beckenseite wird durch ein Modul von Rockzolid (H-Modul) flankiert und ist ca. 82 cm lang und fast 30 cm hoch dieses reicht bis zur Basaltsteinplatte in der Mitte.Ganz rechts platziert eine Basaltsteinplatte, diese dient als Balzbalz für den Protomelas Taeniolatus direkt angeschlossen daran der große Falkstein und die Module von Trixie.Da alle innen hohl sind bieten sie hier reichlich Spalten und Höhlen für die Kakusa und die Fryeri die als Hang so zu sagen einen fließenden Übergang zwischen der Rückwand und der Dekoration einleitet.Auf der Höhe des hängenden Steines nach links die 80 cm lange und ca. 35 cm tiefe Sandzone davor ein G-Modul von Rockzolid.
Direkt angrenzend nochmal ein kleineres Höhlen und Spaltensystem mit einem Basaltstein der Hockant gesetzt wurde und als Sichtschutz zur linken Beckenseite dient, diese wird von dem großem H-Modul flankiert und endet dann.Im hinterem linken Eck zwischen H-Modul und Rückwand ist nochmals eine kleine Sandzone die ebenfalls genutzt werden kann.
GEWÄHLTE BELEUCHTUNG
Sunaeco 500 "Reef White" (gibt inzwischen einen Nachfolger "Sunaeco 600"
2 x 50 cm jeweils lang.
Der Verbrauch, 12 Watt pro Leuchte, ca. 50 000 Betriebstunden bei einem Einsatz von 12 Stunden täglich.
(Sonnenkringeleffekte) zeichnen dies besonders aus.
Pro Leuchtbalken:
3 weiße LED ca.14K und 2 blaue LED >50K
Sunaeco Controller
Dazu passend den Controller Sunaeco Controller, 2 Kanäle getrennt einstellbar für die Simulation von Sonnenaufgang und Untergang dazu Nachtlicht und automatischer Abschaltung, bis zu 4 Stunden Dimmprogramm einstellbar.
Warum ist Wasser blau und warum versuche ich dies nach zu ahmen?
Wenn Sonnenlicht auf die Wasseroberfläche strahlt und sie durchdringt, absorbieren die hin und her schwingenden Wassermoleküle, die durch Wasserstoffbrückenbindungen mit ihren Nachbarn verbunden sind, ein wenig rotes Licht, sodass ein bläulicher Farbton entsteht.
Wichtiger Hinweis:
Buntbarsche aus dem Malawisee benötigen sehr sauberes und klares Wasser, dazu sind starke Filter wichtig, welche das Becken auch dementsprechend filtern.
Eheim 2080 Außenfilter professionel 3 - 1200 XL
Hinweis zum Eheim Filter:
Mit seinem Geräuschlevel von unter 40 dB setzt der Eheim neue Maßstäbe!
Für Aquarien bis 1200l Volumen bietet der Eheim mit 1700l Pumpenleistung pro Stunde einen bisher unbekannten Komfort.Der ergometrische Ansaughebel füllt den 25l Filterbehälter mit nur wenigen Bewegungen.Mit dieser komfortablen Ansaughilfe füllt sich dieser auf "Tastendruck".
Angesaugt wird das Wasser über 2 Ansaugschläuche.
Das ist neu und bedeutet:
2 Ansaugschläuche mit 2 Ansaugkörben, sorgen in großen Aquarien für den perfekten Wasseraustausch in sämtlichen Zonen.
Das Wasser wird über 1 Druckleitung in das Aquarium zurückgeführt, der erste Außenfilter mit Dreifachadapter.
Dieser Adapter kann nur im geschlossen Zustand zusammen mit der roten Sicherheitsverriegelung gelöst werden. Ein gut sichtbarer Durchflussindikator gibt Auskunft über die geförderte Wassermenge. Hier kann man sofort erkennen, wann der Filter wieder gereinigt werden sollte.Der Filter steht auf Rollen, die so konzipiert sind, dass der Filter durch leichtes Kippen leicht rangiert werden kann. An seinem Platz steht der Filter fest auf großen Kufen.
4 große, leicht bedienbare Sicherheitsclips ermöglichen das Öffnen und Schließen in Sekundenschnelle.Der neue und große Vorfilter mit 1,5l Volumen, sitzt direkt unter dem Pumpenkopf.Hier findet dann die Vorfilterung statt.
Grobe Schmutzpartikel werden sofort aufgefangen und können sich nicht am Behälterboden sammeln.
Damit verlängert sich der Reinigungsintervall.
Die 3 Filterkörbe:
Je 4l fassen (Filtervolumen: 12l + 1,5l Vorfilter = 13,5l)
Maße ( Höhe x Breite x Tiefe): 567 x 330 x 330 mm
Malawisee Buntbarsche mögen eine starke ausreichende Strömung, welches ich versucht habe hier ebenfalls zu suggerieren.Die Tunze ist mit einer Zeitschaltuhr jetzt angeschlossen und wird im 4 Stunden Takt betrieben.
Hinweis:
Warum Strömungspumpen?
Diese erfüllen mehrere Zwecke, zum einem im Malawisee selbst teilweise herrschen starke Strömungen, welche im Aquarium den Fischen ebenfalls nachempfunden werden sollte, der 2te Punkt, es wirbelt sehr schön Ablagerungen auf und fördert diese zum Ablauf des Filters und ebenfalls wird dadurch Sauerstoff ins Becken eingebracht und gleichzeitig durch die Oberflächenbewegung der ph Wert nach oben getrieben.
Stellte aber fest das die Strömungspumpen von "Tunze" hier mit Abstand am besten von der Qualität und langlebigkeit her sind.
STRÖMUNGSPUMPE
TUNZE Turbelle Stream 6085 (8000 Liter/pro std.)
Für Aquarien von 400 - 1.000 L
Strömungsleistung: 8.000 l/h
Energieverbrauch: 14 W
Spannung / Frequenz: 230V/50Hz (115V/60Hz) Maße: ø90 mm Ausstoß
REGELHEIZER DER FIRMA "JÄGER"
AUSGELEGT FÜR AQUARIEN BIS 1000 L / 300 Watt
Vermerk:
Die Heizung läuft über eine Zeitschaltuhr, nachts zum simuliertem Sonnenuntergang wird diese abgeschaltet, so sinkt die Temperatur nachts auf 23-24 Grad, was auch einen natürlichen Aspekt mit sich bringt.
Im Sommer bleibt die Heizung komplett aus.
Der Besatz:
1/4 Stigmatochromis melanchros (Tolae) F1
Stigmatochromis melanchros wird immer wieder mit dem in der Aquaristik bestens bekannten Stigmatochromis woodi verwechselt, mit welchem er auch sympatrisch lebt.
Morphologisch ist der melanchros (vorher sp.tolae) hauptsächlich durch sein kleineres Maul und durch die weniger zur Bauchlinie hin zugespitzte Kopfform zu unterscheiden, was ihn etwas hochrückiger erscheinen lässt.
Ebenfalls trägt der melanchros eine generell sehr dunkle Grundfarbe, während diese beim Woodi lediglich während der Brutzeit entsprechend abdunkelt.
Die weniger zugespitzte Kopfform sowie das eher horizontal positionierte Maul sind ein weiterer Hinweis dafür, dass Stigmatochromis melanchros nicht direkt vom Sandboden frisst und von diesem also nicht ganz so unabhängig ist wie sein naher Verwandter.
Stigmatochromis melanchros ist in der Aquaristik noch weitestgehend unbekannt und wird weder regelmässig vom Malawi-See exportiert noch nachgezüchtet.
Wenn, dann sind solche Tiere aber meist unter dem alten Namen „Haplochromis tolae“ zu finden..
1/3 Sciaenochromis fryeri WF
Sciaenochromis fryeri ist seeweit verbreitet und wird überall dort angetroffen, wo die Biotope von Felsen, Geröll und somit auch durch Höhlen charakterisiert werden.
Die Art lebt (sofern geboten) zurückgezogen in Höhlen und verlässt diese meist nur, um nach jungen Mbunas und Utakas zu jagen.
Die Haltung im Aquarium ist problemlos in von Felsbarrieren dominierten Mbuna-Becken, wie auch in lockeren Übergangszone-Becken möglich.
1/2 Protomelas taeniolatus "namalenje" WF
Protomelas taeniolatus "NAMALENJE" ist strikte an das Felsbiotop gebunden und bevorzugt dort den sedimentfreien Teil.
Die begehrtesten Reviere der geschlechtsreifen Männchen befinden sich oben auf grossen Steinen oder Felsplateaus.
Protomelas teaniolatus hat unter den Felsbewohnern eine ganz spezielle Nische für sich gefunden.
Sie zählen zwar zu den herbivoren Cichliden, was aber so nicht ganz korrekt ist.
Wie Labidochromis und Chilotilapias werden zuerst erfolgversprechende Stellen ausgesucht und genaustens geprüft, bevor die Lippen aufs Substrat gepresst werden. Die Mundhöhle wird danach bei geschlossenen Kiemendeckeln ausgedehnt.
Durch den so entstehenden Unterdruck werden die Algenstränge ins Fischmaul gesaugt und mit den scharfen Zähnen durchtrennt.
Da der Darm von P. teaniolatus nur gerade doppelte Fischlänge hat, werden die meisten Algen unverdaut wieder ausgeschieden.
Nur die mit den Algen aufgenommenen und leichtverdaulichen Diatomeen (Kieselalgen) und Kleinstlebewesen werden effektiv verdaut.
Wenn ausreichend Plankton vorhanden ist (während der Planktonblüte) lässt sich P. teaniolatus gerne zu Ausflügen ins offene Wasser verleiten, wo gierig Plankton gefressen wird.
Für die Haltung im Aquarium sollte eine von Steinen und Felsplateaus dominierte Einrichtung sichergestellt werden.Im Gegensatz zur ausladenden Felsbarrieren (bei vielen Mbunas) ist für die Haltung von P.teaniolatus aber eher darauf zu achten, dass der Untergrund fast komplett durch verschieden grosse Steine bestimmt wird.
Sand ist hierbei lediglich Nebensache. Ein weiterer wichtiger Punk ist, dass dieser Art sehr viel freier Schwimmraum zur Verfügung gestellt wird.
Von einer Gruppenhaltung ist in den allermeisten Fällen abzuraten, da sich mehrere Männchen unerbittlich bekämpfen werden – wäre nur in sehr grossen Becken denkbar.
1/3 Copadichromis mloto
Ähnlich zu halten wie sein Verwandten aus der Copadichromis Familie als Beispiel den "verdunyi"
3/7 Labidochromis caeruelus yellow "Kakusa" F1
Die Gattung Labidochromis gehört zu den Insektenfressern und somit zu den carnivoren Cichliden des Malawisees, womit sie eine Ausnahme in der grossen Gruppe der Mbuna darstellen.
L. caeruleus sucht seine Beute im Sediment seines Biotopes, im Aufwuchs an den Felsen und mit Vorliebe an den Decken grosser Höhlen.
Eine einzige Population dieser Art scheint sich ernährungstechnisch anders entwickelt zu haben.
Sie lebt im seichteren Wasser vorwiegend in Valisnerien-Felder und frisst Schnecken, welche in diesen Beeten leben.
Trotzdem benötigt auch dieser Mbuna etwas ballaststoffreiche und carotinhaltige Nahrung (z.Bsp. Spirulina), weshalb sich der Caeruleus auch gerne mal über den Aufwuchs hermacht.
Wie die meisten Arten aus der Gattung Labidochromis lebt L. caeruleus eher einzelgängerisch und ist absolut nicht territorial.Sie wandern ständig durch ihr Biotop und verweilen nie lange an einem Ort. Interessanterweise werden sie von den meisten anderen Arten in deren Revieren geduldet.
Es besteht eine grosse Vorliebe für grosse dunkle Höhlen, deren Decken peinlichst genau nach möglicher Beute abgesucht werden.Wie bei allen nicht-territorialen Arten, werden die Weibchen sofort bei Begegnung von den Männchen angebalzt.
Das Paarungsritual findet direkt über dem sandig-schlammigen Sediment in ihrem Biotop statt.
Für die Haltung im Aquarium empfiehlt sich die eine Nachbildung des erwähnten sedimentreichen Felsbiotopes – steile Felsbarrieren mit einigen grossen Höhlen dazwischen und ein sandiger, von einzelnen grossen Steinen durchzogener Untergrund.
Durch das nicht-territoriale Verhalten der Yellows muss keine grosses Augenmerk auf Sichtschutz gerichtet werden.
Eher selten im Aquarium ist der Labidochromis Caeruelus "Kakusa" zu sehen.
DER NEUE FÜR DAS BECKEN!!
Ich setze hier vorallem auf das natürliche Verhalten der Jäger und dieser dient so zu sagen als Lebendfutter Spender.
Von den Fütterungsgewohnheiten paßt dieser perfekt zu den Arten die oben beschrieben wurden.
In diesem Becken soll er in einer großen Gruppe gepflegt werden wobei das Augenmerk spezieller auf diesen fallen wird.
1/2 Synodontis Njassae WF
Der Synodontis Njassae ist ein Einzelgänger, welcher während des Grossteils des Jahres immer nur einzeln angetroffen wird.In der Zeit zwischen Oktober und Dezember, der Laichzeit dieser Art, versammeln sie sich aber oft in grosser Zahl vorallem am Südende des Sees bei Senga Bay.
Diese Zeit ist dann ganz der Partnersuche und der Fortpflanzung gewidmet- wobei ein einziges Männchen durchaus mehrere laichbereite Weibchen begatten kann.
Demzufolge handelt es sich bei unseren S.Njassae klar um polygame Tiere, welche mehr als nur eine Partnerin benötigen.
Für zwei bis drei dieser tollen Fiederbartwelse würde ein Becken ab 400-500 Litern genügen.
Autor: Florian Bandhauer
Bilder: Florian Bandhauer