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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01. Oktober 2019 17:27
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Die richtige Filterung
Mit das wichtigste technische Gerät eines Aquariums ist der Filter.
Hier sollte man auf keinen Fall sparen und schon gar nicht zu kleine Filter kaufen.Grundsätzlich gilt: Je größer je besser für die Buntbarsche aus dem Malawisee.
Malawisee Buntbarsche lieben klares, gut gefiltertes, schnell bewegtes und sehr sauerstoffreiches Wasser. Um im Becken ein solches wirklich optimales Wasser zu erhalten, ist es ungemein wichtig, der Auswahl des richtigen Filters höchste Priorität zu widmen.
Auf jeden Fall sollte ein Filtersystem ausgesucht werden, was mindestens die drei- bis vierfache Menge des Volumens pro Stunde umwälzt.Ich gehe sogar soweit und sage vier- bis fünffache Menge pro Stunde.Ein eher langsam laufendes Biofiltersystem wäre also nur als Zusatzsystem zu betrachten, welches zu einer Schnellfilterung sicherlich dazu gesetzt werden kann. Eine wirklich unerlässliche Möglichkeit für einwandfreies Wasser im Malawi-Becken ist aber der wöchentliche Wasserwechsel, minimum 50 Prozent sollten jedes Mal gewechselt werden.Durch das Auswechseln eines Großteils des Wassers werden die Nitratkonzentrationen im Becken immer reduziert, was dem Wohl der Buntbarsche und ihrem Wachstum dient.
Keinesfalls darf das Aquariumwasser in einem Malawisee-Becken einen gelblichen Farbton aufweisen, dieser könnte mitunter darauf hinweisen, dass sich zuviele Abfallstoffe im Wasser angesammelt haben. Hauptsächlich durch die Fütterung sammeln sich organische Stoffe im Aquarienwasser an. Die Filterbakterien, die sich im Filtersubstrat bilden, können zwar einen Teil dieser Stoffe abbauen, jedoch steigt zwangsläufig der Nitrat- und Phosphatgehalt erheblich an.
Da auch die beste Filterung diese gelösten Stoffe nicht vollständig entfernen kann, ist ein Teilwasserwechsel immer noch die beste Lösung, und wer sich denkt, das kostet zuviel Wasser, der sollte erst gar nicht mit Malawisee Aquaristik anfangen.
Wenn Jungfische aufgezogen werden und dadurch die Fütterung dementsprechend höher ausfällt, sollte man sogar einen Teilwasserwechsel mehrmals wöchentlich machen. Bei Aquarien mit ausgewachsenen Buntbarschen, die als reine Schaubecken dienen, sind einmal wöchentlich 50 Prozent Pflicht.
Hinweis zu größeren Teilwasserwechsel:
Hierbei ist es wichtig, die Parameter der Wasserqualität vorher zu messen, warum?
Man sollte das Frischwasser so gut es geht dem vorhandem Aquariumwasser anpassen, dies bedeutet, wenn ihr beispielsweise im Becken einen ph-Wert von 8,1 habt, ist es ungünstig, wenn bei einem Teilwasserwechsel frisches Wasser hinzu kommt, der einen ph-Wert von beispielsweise 6,5 hat.
Durch diesen plötzlichen ph-Unterschied käme es mitunter zu Problemen für eure Buntbarsche.Geringere Unterschiede bei den ph-Werten sind für eure Malawis bei weitem leichter zu verkraften.So dürfte das Frischwasser in diesem Fall ruhig einen ph-Wert um die 7,0 aufweisen. In Deutschland hat Leitungswasser in der Regel einen ph-Wert um die 7, das kann man aber jederzeit bei seinem Wasserversorger nachfragen.
Man kann das Aquariumwasser - sofern nötig - mit speziellen Produkten zur Aufhärtung wieder an den ph-Wert von 8 angleichen, ich plädiere aber für eine regelmäßige Untersuchung der Wasserparameter.Malawibuntbarsche, die als Nachzuchten im Becken leben, sind hierbei unempfindlicher als etwa Wildfänge! Darüber hinaus gleicht sich der ph-Wert normalerweise von selbst wieder an, gerade wenn man Muschelburch als Filtermedium benutzt, sollte das Wasser innerhalb kürzster Zeit wieder bei einem gängigem ph-Wert von 8 sein.
Wichtig wäre es, bei einem Teilwasserwechsel das Frischwasser dem vorhandenem Aquarienwasser temperaturmäßig anzugleichen, damit gewährleistet ist, dass die Wassertemperatur in etwa immer gleich bleibt. Zur Parameter-Messung der Wasserwerte ist zu sagen, dass diese wirklich regelmäßig erfolgen sollte, ebenso die elektrische Leitfähigkeit in Verbinung mit dem ph-Wert!
Die Filterung und der Teilwasserwechsel sollten und müssen sich ergänzen. Befinden sich nämlich im Becken zu viele Bakterien und Schadstoffe, wird das fischeigene Immunsystem überfordert. So können Wachstumsschäden entstehen oder auch Krankheitserreger, diese könnten sich dann sehr schnell ausbreiten.
All dies ist mit immensem Stress für die Buntbarsche verbunden!
In unseren Aquarien ist sowieso immer Stress für unsere Fische vorhanden, so sollten wir versuchen, diesen Stress durch eine extrem gute Filterung und Teilwasserwechsel zu minimieren. Unsere Buntbarsche werden es uns allen durch ein prachtvolles Farbkleid danken sowie einer doch langen Lebenserwartung.
Autor:Florian Bandhauer
Bilder:Florian Bandhauer,Michael Gundlach