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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 23. September 2020 08:00
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Das Kongo-Becken
Der Kongofluss und das Becken, mit seinen 4320 km stellt dieser eine Hauptwasserader dar und macht dem alle Ehre, allein seine Stromschnellen sind einzigartig.
Das interessanteste an diesem Fluß sind seine Stromschnellen, die es nirgend anders auf unserer Welt in dieser Form zu sehen gibt, da er auf nur 320 km ca.gut 30 dieser Stromschnellen-Abschnitte hat und diese einzigartig macht.Dies soll hier Anlass sein, ein paar Tipps zum einrichten zu geben, denn so ein Biotop ist schlechthin von reiner Strömung geprägt und somit ein richtiger "Hingucker".
Kongo-Stromschnellen haben sich in Millionen Jahren in das Erdreich gefressen, welches bedeutet, das so gut wie kein Substrat vorhanden ist, welches Pflanzen eine Chance zum wurzeln geben würde.
Nur in kleinen "Ecken" der Schnellen, genau da, wo Felsbarrieren und ähnliche, aber auch an Biegungen wo die Schwebeteile durch zentrifugalkräfte an den Rand des Wasserlaufs gelangen, findet man geringfügig Substrat.Dazu kommt, wenn Substrat vorhanden ist, kann dieses keine Nährstoffe abgeben, da die Strömung alles wegreißt oder -schwemmt.
Ein Kongobecken sollte für den Betrachter "Geschwindigkeit" darstellen, so steht fest, eine Basalt -oder Schieferempfundene Rückwand anzubringen(vor, oder hinter der Rück-Scheibe).Für den Lauf des Wassers ist eine immitierte Strömung einzurichten, welche man durch das Zusammenspiel von Strömungspumpen in Verbindung mit Ausströmern oder Streifenausströmern erhält.
Diese Komponenten werden hinter sehr groß gehaltenen Steinblöcken versteckt, wobei die Steinblöcke so angebracht werden, das sie die Unterwasserabgänge des Kongo nachempfinden, aber auch die Flußrichtung angeben.
Das einzigste, was der Kongo zum Großteil hat, wir aber nicht nachahmen wollen, ist der hohe durch die rasante Geschwindigkeit hervorgerufene Schwebeanteil...hier eben nur das allernötigste an dunklem Quarzsand einbringen, um die Gewichte der Steine abzufangen (Bodenscheibe !).
Für den Vordergrund in Flußrichtung kann man verschieden große Steinplatten verlegen oder leicht anstapeln, dies kann die Natürlichkeit hervorheben, dabei sind auch grobe Wurzelstücke erlaubt, die eine Ufer-Kulisse vorgeben.Diese Wurzeln können mit ein paar Pflanzen die auch in der Natur vorkommen angebunden werden.Hier gehen Bolbitis-Arten die aus dem Wasser wachsende Baumkronen nachempfinden, aber auch Crinum sollten mit den Wurzeln vor der Strömung geschützt (Stein davor) eingepflanzt werden.Ein paar "Rand-Anubias" auf Stein gebunden vervollständigen das imposante Schauspiel.
Das ganze wird bei richtigem In-Szene-setzen zu einem wahren Biotop mit viel Bewegung, aufbrausenden Luftblasen und hin und her-bewegenden Blättern.
Fehlen natürlich nur noch die Fische...
Vornweg, alle Fische aus dem Kongoeinzugsgebiet haben sehr großen Hunger, den man minimal stillt, denn die Lebendigkeit dieser Arten geht dadurch nicht verloren und stellt ebenfalls einen wichtigen Aspekt dieses Biotops dar.Da hier die meisten Fische auch Pflanzenfresser darstellen, so ist der Einsatz z. bsp. von Farn und Anubias mit den dicken Blättern das sinnvolle, die werden meist nicht angerührt !
Peckoltia -Arten sind wichtig für Algenbewuchs.
Unsere bekannten Kongosalmler (blaue und gelbe).
Zebra-Geradsalmler und Steatocranus casuarius (Buckelkopf-Cichlide) oder Eutropiellus debauwi (Bänderglaswels) runden das Gesamtbild einer Kongostromschnelle ab.Mehr zum Thema siehe die Menüpunkte : Afrika A-Z und Global, und Westafrika Aquarien.
Autor:Falk Hummel
Bilder:Thomas Pritzkow,Florian Bandhauer