Sonntag 28 Mai 2023
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Aulonocara brevinidus

Verzeichnis zu den Cichliden des Malawisee

Lebensraum

Aulonocara brevinidus gehört zu den sandbewohnenden Aulonocaras und ist ausserhalb der Laichzeit fast ausschliesslich über den weiten, reinen Sandflächen des Sees zu finden. Die Brutarenen allerdings befinden sich aber meist in der auslaufenden Übergangszone, welche noch durch verstreut herumliegende kleine Steine charakterisiert wird.

Wassertiefe der Brevinidus-Habitate

Die Habitate des A. brevinidus liegen in einer Wassertiefe zwischen rund 20 und 25 Meter, wobei die Reviere der paarungswilligen Männchen in den oberen Bereichen, bei rund 20 Meter verteidigt werden.

Ernährung

Die hier beschriebene Art zählt zu den carnivoren Cichliden. Über die Aulonocara-typischen Sinnesgruben auf dem Kopf ortet A. brevinidus Wirbellose und Krebstierchen im Sediment, welche dann durch einen zielgenauen Stoss in den Sand erbeutet werden. Meist stehen die Tiere in kleinen Schulen minutenlang, völlig bewegungslos, einige Zentimeter über den riesigen Sandflächen ihres Biotops, um dann plötzlich blitzschnell mit der Schnauze im Sand einzutauchen und ihre Mahlzeit zu packen

Besonderheiten

Sämtliche Aulonocara-Arten sind in 4 Gruppen (Komplexe) unterteilt:

1. Sandbewohnende Gruppe
2. Chitande Gruppe
3. Jacobfreibergi Gruppe
4. Stuartgranti Gruppe

A. brevinidus zählt zu der sandbewohnenden Gruppe. Im Fachhandel wird die hier beschriebene Art nur gelegentlich angeboten – wenn, dann aber meist unter dem Handelsnamen „Aulonocara Blue Gold Sand“.

Wichtig:

Die Art ist von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) als nicht gefährdet eingestuft worden.

Verhalten

Ausserhalb der Brutzeit schliesst sich Aulonocara brevinidus zu kleinen Schulen zusammen und durchstreift das weite Sandbiotop. Meist sind die Tiere aber (wie die meisten sandbewohnenden Aulonocaras) unweit von grossen aufragenden Felsbrocken anzutreffen, welche ganz vereinzelt den Sandbiotop durchbrechen und ihnen ein gewisses Mass an Schutz bieten. Die Fische stehen wenige Zentimeter über dem Sand, um in Aulonocara-typischer Art nach Nahrung zu „horchen“. Während der Paarungszeit ziehen die geschlechtsreifen Männchen, in die auslaufende Übergangszone (in rund 20 Meter Tiefe) und bauen im Sand zwischen den Steinen kleine untiefe Laichmulden, welche sie lediglich gegen artgleiche Männchen verteidigen. Die paarungsbereiten Weibchen folgen den männlichen Tieren in die Übergangszone, wo nach kurzer Balz in der ausgehobenen Laichmulde abgelaicht wird.

 

Aulonocara brevinidus

Populationen

Aulonocara brevinidus konnte bislang in 11 Populationen an der Ost- sowie einer einzigen an der Westküste des Malawisees nachgewiesen werden:
Ostküste:

>> Chiloelo
>> Lupingu
>> Lutana Reef
>> Makanjila Point
>> Manda
>> Mara Point
>> Masinje
>> Narungu
>> Ntekete
>> Undu Reef
>> Wikihi

Westküste:

>> Nkhomo Reef

Wie bei der Mehrheit der sandbewohnenden Malawisee-Cichliden sind auch beim A. brevinidus keine signifikanten Variationen unter den einzelnen Populationen festzustellen.

4 Aulonocara brevinidius

2 Aulonocara brevinidius

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium bietet sich die Gestaltung einer grossen Sandfläche an, die durch einzelne grössere Felsbrocken unterbrochen wird. Der Bepflanzung eines Brevinidus-Beckens ist nichts entgegenzusetzen, wobei aber in den natürlichen Habitaten der Art grundsätzlich keinerlei Pflanzen gedeihen.

Hinweis:

Als absolute Pflicht gilt, viele offene Sandflächen zu belassen, welche von den Brevinidus‘ ständig nach Fressbarem durchsucht werden.

A. brevinidus kann in Becken ab 400 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 130 Zentimeter gewährleistet ist. Aufgrund des natürlichen Verhaltens ist es empfehlenswert, diese Art immer in kleinen Gruppen (z.Bsp. 2m/5w) zu pflegen. Natürlich ist aber auch die Haremshaltung (1m/2-3w) möglich. Der äusserst friedfertige Charakter dieser Tiere ermöglicht unter Umständen auch die gemeinsame Haltung von 2 Männchen in einem Becken. Hierbei ist aber zu erwähnen das sich vielleicht der unterlegene nicht komplett ausfärbt!

Vergesellschaftung

Aulonocara brevinidus ist ein ruhiger und eher durchsetzungsschwacher Cichlide, welcher nicht mit zu aggressiven Arten vergesellschaftet werden sollte.

Wichtig:

Eine Vergesellschaftung mit anderen Aulonocara-Arten birgt ein grosses Risiko der Hybridisierung – das heisst, die Tiere kreuzen sich unter einander.Solche Jungfische dürfen aufgrund des Artenschutzes und der Arterhaltung niemals in den Handel gelangen!

Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von A. brevinidus werden die Spektralfarben BLAU und GRÜN noch stark reflektiert. GELB befindet sich bei knapp über 15 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase, ORANGE schon ab 10 Metern und ROT wird bereits total absorbiert. Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten GRÜN- und BLAU-, abgeschwächten GELB- und möglichst geringen bis keinen ORANGE-Anteilen.

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Autor: Silvan Hörnlimann

Bilder: Reinhard Eitermann/Silvan Hörnlimann 

 

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