Sonntag 28 Mai 2023
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Otopharynx walteri

Verzeichnis zu den Cichliden des Malawisee

Lebensraum

Otopharnyx walteri ist stark an das Felslitoral gebunden und besiedelt dort den sedimentreichen Teil des Felsbiotops. Vor allem die Männchen dieser Art leben sehr zurückgezogen und haben eine Vorliebe für grosse Höhlen, welche sie oftmals mit grossen Welsen teilen.

Wassertiefe der Walteri-Habitate

Die Habitate des Walteri liegen in einer Wassertiefe zwischen 10 und 20 Meter.

Ernährung

Das von Sediment bedeckte Substrat (Felsen) ist äusserst reich an Mikroorganismen und Abfällen (tierische Stoffwechselprodukte). O. walteri schlürft diese Produkte wie ein Staubsauger auf und prüft sie nach der Verwertbarkeit.

Es wird davon ausgegangen, dass gerade die Restnährstoffe in den Ausscheidungsprodukten anderer Fische, wahrscheinlich von pflanzenfressenden Arten, eine wichtige Nahrungsergänzung dieser Art sind. Zooplankton stellt aber die Hauptnahrung dar, wobei anzunehmen ist, dass auch Kleinstlebewesen (Wirbellose) mit zum Speiseplan von Otopharnyx walteri zu zählen sind. Aufgrund dieser Umstände ist die Art den omnivoren Cichliden zu zuordnen.

Besonderheiten

Oftmals werden Tiere im Handel als Otopharnyx walteri (Taiwan Reef) angepriesen. Hierbei muss es sich aber entweder um eine eingeschleppte Population, oder aber um eine sehr ähnliche Art handeln, welche wir an dieser Stelle einfach mal als Otopharnyx sp. „walteri taiwan reef“ bezeichnen wollen. Die natürlichen Lebensräume des O. walteri beschränken sich definitiv und ausschliesslich auf die beiden kleinen Inseln MALERI und NAKANTENGA im Südwesten des Sees.

Wichtig:

Die Art wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) nicht in deren „Red List“ geführt, weshalb bislang noch keine Aussage über den Gefährdungs-Status gemacht werden kann.

Verhalten

Wie eingangs beschrieben hat auch diese Otopharnyx-Art eine Vorliebe für grosse Höhlen, welche oftmals gemeinsam mit einem Gross-Wels bewohnt werden. Sehr wahrscheinlich profitieren die Cichliden irgendwie von der Anwesenheit des Welses. Allerdings kann bis heute keine abschliessende Aussage über das „WIE“ gemacht werden. Jungtiere und nichtbrütende Weibchen ziehen rastlos durch den Felsbiotop, immer auf der Suche nach Nahrung, während geschlechtsreife Männchen stark territorial und vor allem standorttreu werden. Sie verteidigen ihr Revier (ihre Höhle) aggressiv gegen Artgenossen.Brütende Weibchen ziehen sich tief bis in die hintersten Ecken von Höhlen zurück.

Gegenüber anderen Arten verhält sich O. walteri äusserst friedlich und tut sich sogar etwas schwer, sich gegen aggressivere Cichliden durchzusetzen.

Video oben, Eindrücke dieser Nonmbuna Art im Malawisee

Otopharnyx walteri

Populationen

Otopharnyx walteri kommt nur im Südwestarm des Malawisees vor, wo er aber wiederum auf den Südteil von Maleri Island und das vorgelagerte Nakantenga Island beschränkt ist.

>> Maleri Island
>> Nakantenga Island


Die Art wird nur sehr selten exportiert und gilt unter Aquarianern als Rarität.

4 Otopharynx walteri by Enrico Krner

 

Haltung im Aquarium

Für die Haltung im Aquarium sollte eine von Steinen und Felsplateaus dominierte Einrichtung sichergestellt werden. Im Gegensatz zur ausladenden Felsbarrieren (bei vielen Mbuna) ist für die Haltung von O. walteri aber eher darauf zu achten, dass der Untergrund durch viele verschieden grosse Steine bestimmt wird und einige möglichst geräumige Höhlen vorhanden sind. Die hier beschriebene Art benötigt viel Sand zwischen den Felsen, auf welchem fleissig nach fressbaren Abfallstoffen gesucht wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass dieser Art auch viel freier Schwimmraum zur Verfügung gestellt wird.

Otopharynx walteri kann in Becken ab 400 Litern gehalten werden, sofern eine Mindestkantenlänge von 150 Zentimeter gewährleistet ist.

In Haremshaltung ist die Pflege eines Männchen's mit sicher 2 bis 3 Weibchen anzustreben.Gegebenenfalls können auch kleinere Gruppen dieser Art gehalten werden, sofern das Becken entsprechend gross ist und über entsprechende Anzahl Höhlen verfügt. In der Gruppenhaltung ist auch die Pflege von zwei männlichen Tieren nebeneinander kein Problem (Achtung: innerartlich aggressive Revierverteidigung während der Paarungszeit).

Vergesellschaftung

Vergesellschaftet werden sollte grundsätzlich nur mit friedfertigen Nonmbuna. Entgegen den in freier Natur sympatrisch mit Mbuna lebenden Individuen, sollte eine solche Vergesellschaftung im Aquarium vermieden werden, da dem eher durchsetzungsschwachen Walteri die Ausweichmöglichkeiten nicht geboten werden können.:

>> Aulonocaras-Arten (Arten aus der sedimentreichen Fels- und Übergangszone)
>> Copadichromis-Arten
>> Scianochromis-Arten


Beckenbeleuchtung

In den natürlichen Habitaten von O. walteri werden die Spektralfarben BLAU, GRÜN und GELB noch stark reflektiert. ORANGE befindet sich bei knapp über 10 Meter Wassertiefe bereits in der Absorptionsphase und ROT wird bereits total absorbiert. Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau- und Gelb-, sowie stark reduzierten Orange-Anteilen. Durch das sich stark in Höhlen abspielende Leben, sollte nicht nur auf die Farbspektren geachtet, sondern die Lichtintensität auch stark reduziert werden.

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Autor:Silvan Hönlimann,Florian Bandhauer

Bilder/Grafiken:Silvan Hörnlimann,Enrico Körner

Video:Carsten K. Larsen

   

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