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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 24. Oktober 2020 08:44
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Metriaclima estherae
Verzeichnis zu den Cichliden des Malawisee
Lebensraum
Metriaclima estherae bevorzugt das seichte sedimentfreie Felsbiotop. Nur die Populationen am Minos Reef und am Nkhungu Reef kommen auch in der Übergangszone vor. Die Art ist grundsätzlich sehr ans Substrat gebunden und verlässt dieses nur zur Planktonblüte, um sich zu riesigen Schulen zusammengeschlossen, von diesem zu ernähren.
Wassertiefe der Estherae-Habitate
Die Habitate des Estherae liegen in ca. 5 Meter Wassertiefe.
Ernährung
Die Hauptnahrung von M. estherae besteht aus Algen (Kieselalgen), welche aus dem Aufwuchs heraus gepickt werden, was sie zu limnivoren Cichliden macht. Metriaclima estherae scheint aber kein sehr spezialisierter Aufwuchsfresser zu sein: weder durchkämmt er den Aufwuchs mit offenem Maul, noch rupft er ganze Algenbüschel aus dem Aufwuchs, wie das die wirklichen Nahrungsspezialisten tun.
Während der Planktonblüte entfernt sich M. estherae vom Substrat und macht sich in riesigen Schulen über den Plankton im Überfluss her.
Besonderheiten
Wie bei allen Arten der Zebra-Gruppe ist auch beim Metriaclima estherae der Polychromatismus weit verbreitet. Mehr zum diesem speziellenThema lesen sie auf unserer Partnerseite www.malawicarsten.dk, bitte die Sprache auf seiner Webseite wählen rechts oben.
Verhalten
Weibchen und nicht-territoriale Männchen streifen meist in grösseren Gruppen durch das Biotop; immer am Aufwuchs pickend. Territoriale Männchen besetzen kleine Höhlen, oder Mulden, welche typischerweise immer an einen Felsen angelehnt sind und verteidigen diese ziemlich sehr aggressiv gegen Artgenossen und auch gegenüber anderen Arten. Keine der Arten aus der Zebra-Gruppe hat eine bestimmte Laichzeit – balzaktive Männchen sind übers ganze Jahr zu beobachten. Die territorialen resp. paarungswilligen Männchen balzen Weibchen ausserhalb Ihres Brutreviers an und versuchen, solche in das entsprechende Revier zu geleiten, wo dann das Paarungsritual stattfindet und abgelaicht wird. Während der Planktonblüte löst sich M. estherae vom Substrat und bildet im freien Wasser riesige Schulen, um gemeinsam vom im Überfluss vorhandenen Plankton zu fressen.
Populationen
Metriaclima estherae kommt nur an der Ostküste Mossambiques vor und lebt dort in 8 bekannten Populationen
>> Metangula
>> Chilucha Reef
>> N’kolongwe
>> Meluluca
>> Minos Reef
>> Nkhungu Reef
>> Meponda
>> Gome
Die meisten für den Export bestimmten Metriaclima estherae stammen aus der Population am Minos Reef.
Haltung im Aquarium
Für die Haltung im Aquarium empfiehlt sich die Nachbildung/Gestaltung einer sedimentfreien Felszone – steile Felsbarrieren mit vielen Höhlen dazwischen im Hintergrund (Rückzugsmöglichkeiten für schwächere Tiere). Auch der Vordergrund sollte durch viele Sichtschutzbarrieren unterteilt werden.
Metriaclima estherae kann in Becken ab 400 Litern mit einer Mindestkantenlänge von 140 Zentimetern gehalten werden, diese sehen wir als unterstes Maß. Als optimal wäre die Haltung grösserer Gruppen (mindestens 3m/9w, z.b.) zu bezeichnen. Die Art kann aber auch in Harems (mind. 1m/3-4w) gepflegt werden.
Vergesellschaftung
M. estherae ist ein sehr temperamentvoller Fisch, welcher innerartlich wie auch gegenüber anderen Arten sehr ruppig werden kann. Eine Vergesellschaftung dieser Arten ist aber dennoch problemlos möglich, sofern die Ernährungs-Ansprüche und das Temperament beachtet werden. Um die innerartlichen Aggressionen etwas zu dämpfen, wäre eine Vergesellschaftung mit andern robusten limnivoren Mbuna sogar sehr empfehlenswert.
Beckenbeleuchtung
Im natürlichen Habitat von M. estherae werden die Spektralfarben BLAU, GRÜN und GELB noch stark reflektiert. Für ORANGE beginnt erst bei knapp über 10 Meter Wassertiefe und für ROT aber bereits ab 5 Meter die Absorptionsphase. Optimal wäre also ein Lichtspektrum mit dominanten Grün- und Blau- und Gelb- und Orange- , sowie stark abgeschwächten Rot-Anteilen.
Autor:Silvan Hörnlimann
Bilder/Grafiken:Silvan Hörnlimann,Florian Bandhauer
Video:Esbenk